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Augen auf beim Häckslerkauf

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Häcksler
  • Elektromotor
  • Starkstrommotor
  • Verbrennungsmotor
  • Schneidwerkzeuge
  • Messerhäcksler
  • Walzenhäcksler
  • Hammerwerkhäcksler
  • GS-Zeichen
  • CE-Zeichen

Jedes Jahr fallen im Garten verschie­denste Gartenabfälle an. ­Viele davon können direkt auf den Komposthaufen, andere, wie Gehölzschnitt, müssen erst zerkleinert werden, damit die Verrottung schnel­ler abläuft. Kleine Mengen kann der Freizeitgärtner mit der Gartenschere zerkleinern. Bei größeren Mengen ist es Zeit und Kräfte sparend, wenn man auf einen Häcksler zurückgreifen kann.

Gehäckseltes, hohlraumreiches Material ist ein idealer Bestandteil im Komposthaufen, da es die notwendige Luftzufuhr ermöglicht. Natürlich können Sie das Häckselgut auch zum Mulchen von Pflanzflächen oder als Wegebelag verwenden.

Bei der Anschaffung eines Häckslers sollten Sie bedenken, dass er in der Regel nur ein- bis zweimal im Jahr laufen wird. Um die Auslas­tung zu erhöhen, ist es daher sinnvoll, sich das Gerät mit einigen Nachbarn zu teilen oder für alle Mitglieder eines Vereines anzuschaffen. Dann lohnt es sich auch, ein leistungsstarkes, teureres Gerät zu kaufen.


Alternativen beim Antrieb

Die am häufigsten ver­wendete Antriebsvariante ist der mit 230 Volt Wechselstrom betriebene Elektromotor. Mit der erzielbaren Leistung von 2 bis 2,5 kW können Aststärken von 3 bis 4 cm verarbeitet werden.

Starkstrommotoren, die mit Drehstrom (400 V) betrieben werden, sind eine wei­tere Antriebsalternative. Diese Geräte bringen es auf Leis­tungen über 3 kW und verarbeiten damit auch Aststärken von 8 cm und mehr. Das einschränkende Kriterium ist hier sicher der notwendige Starkstromanschluss, der nicht überall vorhanden ist.

Die dritte Variante sind Häcksler, die mit Verbrennungsmotoren (Zwei-Takt- oder Vier-Takt-Motoren) betrieben werden. Diese Geräte gehören zu den leistungsstarken Varianten, wobei die zu verarbeitenden Aststärken mit der Leistung des Motors zunehmen.

Sie sind z.B. für einen Verein das Richtige, sodass die leistungsstarken, aber auch hochpreisigen Geräte ausreichend ausgelastet werden. Werden diese Häcksler nur wenige Male im Jahr eingesetzt, kann es bei den Motoren zu Startschwierigkeiten kommen.


Verschiedene Schneidwerkzeuge

Bei Messerhäckslern sind zwei oder mehr Messer auf einer sehr schnell rotierenden Scheibe befestigt, die das Häckselgut zerkleinern. Aufgrund der hohen Drehzahl der Welle (bis zu 3000 U/min) ist der Betrieb mit großem Lärm verbunden.

Die Zuführung der Äste ist nicht immer rückschlagsfrei. Kommt es bei diesen Geräten zu Verstopfungen durch zu dicke Äste, können sie meist nur durch Öffnen des Ge­häuses beseitigt werden. Das entstehende Häckselmaterial weist glatte Schnittflächen auf und bietet bei der Kompostierung den Mikroorganismen eine eher geringe Angriffsfläche, sodass die Verrottung relativ lang dauert. Deshalb eignet sich das Material gut zum Mulchen oder als Wegedecke.

Bei Walzenhäckslern wird das zu häckselnde Gut über eine Walze selbsttätig eingezogen und an einer Druckplatte zerquetscht. Die Drehzahl der Walze liegt bei ca. 40 bis 50 U/min, daher ist die Lärmentwicklung viel geringer als bei den Messerhäckslern. Ein deutlicher Vorteil gegenüber Messerhäckslern ist der meist eingebaute Rückwärtslauf, wodurch eventuell auftretende Verstopfungen schnell und ohne großen Aufwand beseitigt werden können.

Eine Sonderform der Walze stellt die von verschiedenen Herstellern eingebaute Spindel oder Wendel dar, bei der das Häckselgut durch eine Art För­der­schnecke eingezogen und anschließend gequetscht und geschnitten wird.

Es entsteht keine saubere Schnittkante, sondern das Material wird aufgefasert und gequetscht. Dadurch bietet es Kleinstlebewesen eine große Angriffsfläche, weshalb es sich gut kompostieren ­lässt. Zum Mulchen ist das Material aufgrund der weniger schönen Optik nicht so gut geeignet.

Bei Hammerwerkhäckslern schlagen bewegliche „Hämmer" das Häck­selgut in kleine, ebenfalls aufgefaserte Stücke. Das zerschlagene Material muss zum Auswurf hin eine Art veränderbares Sieb durchlaufen, wodurch die gewünschte Feinheit eingestellt werden kann. Die Geräte sind durch das massive Hammerwerk wenig störungsanfällig, auch versehentlich eingeworfene Steine oder Metallstücke stellen kein Problem dar.

Die Geräte arbeiten mit hoher Dreh­zahl, weshalb der Lärm ebenso ein Problem darstellt wie bei den Messerhäckslern. Diese Art von Häcks­lern gehört sicher zu den hoch­wertigen, aber auch teuren Geräten.


Tipps für den Häckslerkauf

Sicherheit: Das Gerät muss mit dem GS- und CE-Zeichen versehen sein. Heute verfügen alle Geräte über einen Motorschutzschalter, der den Motor bei Überlastung abschaltet, und ebenfalls über eine Wiederanlaufsperre, die ein versehentliches Anlaufen des Motors verhindert.

Ebenso schalten die Geräte aus, wenn das Gehäuse geöffnet wird, um Störungen zu beseitigen. Um zu verhindern, dass eine Hand oder ein Arm in die Schneidwerkzeuge gelangen kann, sind die Einfülltrich­ter entsprechend lang ausgebildet oder die Zufuhröffnungen sind so klein, dass eine Hand nicht hindurchpasst.

Das Häckselgut sollte vom Gerät selbst eingezogen werden, nachdem es einmal erfasst wurde. Bei der Befüllung ist es ein großer Pluspunkt, wenn die Äste nicht wild durcheinander schlagen und man Sorge haben muss, dass man „eins auf die Finger bekommt".

Prüfen Sie auch, wie sich Verstopfungen beseitigen lassen, wie das Schneidsystem gewartet wird und wie der Häcksler transportiert werden kann, z.B. ob er Räder besitzt. Die Lärmentwicklung können Sie durch die Dezibelangaben vergleichen. Ein weiterer Anhaltspunkt ist der „Blaue Engel", der bei Häckslern in erster Linie wegen geringer Lärmemissionen vergeben wird.

Quelle: Merkblatt 4111 „Gartenhäcksler" der Bayerischen Gartenakademie. Das Merkblatt können Sie aus dem Internet herunterladen ­unter www.lwg.bayern.de ­ (Rubrik „Freizeitgarten"/„Infoschriften"/„Gartengestaltung und Ziergarten").